Speicherstadt und Kontorhausviertel sind Hamburgs erstes Weltkulturerbe

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Redakteur
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CIS –

Das Welterbekomitee der UNESCO hat heute auf seiner 39. Sitzung in Bonn dem Hamburger Antrag auf Aufnahme der „Speicherstadt und Kontorhausviertel“ in die UNESCO-Welterbeliste zugestimmt. Das Gremium aus 21 Mitgliedsstaaten, das seit dem 28. Juni tagt, hat den außergewöhnlichen universellen Wert der Stätte anerkannt. Hamburg hat damit sein erstes Weltkulturerbe.

Foto: Mario De Mattia

Hamburgs Erster Bürgermeister Olaf Scholz: „Ich freue mich außerordentlich über diesen Erfolg! Wir Hamburgerinnen und Hamburger dürfen stolz sein auf unsere neue Welterbestätte ‚Speicherstadt und Kontorhausviertel‘. Es ist uns gelungen, das weltweit höchste Fachgremium von der nationalen wie auch internationalen Sonderstellung von Speicherstadt und Kontorhausviertel zu überzeugen. Die Besonderheit wird im Vergleich mit maritimen Lagerhauskomplexen und modernen Bürogebäuden des frühen 20. Jahrhunderts in anderen Großstädten der Welt ganz besonders deutlich. Wir sind uns der großen Ehre bewusst und nehmen nun gern die Verantwortung für den Schutz und die Vermittlung dieses Erbes wahr.“



Kultursenatorin Prof. Barbara Kisseler: „Die Hamburger Bewerbung konnte die Speicherstadt als größtes und modernstes Logistikzentrum seiner Zeit und noch heute größtes zusammenhängendes, einheitlich geprägtes Speicherensemble der Welt herausstellen sowie mit den weltweiten Maßstäben des Kontorhausviertels für die Entwicklung der Bürohausarchitektur überzeugen. Hamburg betreibt das Verfahren der Bewerbung bereits seit 1999. Unsere jahrelangen Anstrengungen haben sich gelohnt und ich bin allen Beteiligten dankbar! Dieses herausragende Ensemble fungiert heute als lebendiges Bindeglied zwischen historischer Innenstadt und neuer HafenCity. Der UNESCO-Titel verleiht den Bemühungen um eine lebenswerte Innenstadt mit vielfältigen kulturellen Angeboten und einer lebendigen historischen Identität eine ganz neue Dimension. Der Titel bietet zudem große Chancen, Hamburg auch kulturell international noch bekannter zu machen“

Das Welterbekomitee begründet die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste damit, dass es sich bei Speicherstadt und Kontorhausviertel um „ein hervorragendes Beispiel“ von Gebäuden und Ensembles handelt, „die einen oder mehrere bedeutsame Abschnitte der Menschheits-Geschichte versinnbildlichen.“ Der außergewöhnliche universelle Wert der beiden monofunktionalen, aber sich ergänzenden Gebiete, kommt in der zwischen 1885 bis 1927 errichteten „Stadt aus Speichern“ mit ihrem Verbindungsnetz aus Straßen, Kanälen und Brücken sowie in der modernen Backsteinarchitektur der Bürohauskomplexe für hafenrelevante Nutzungen aus den 1920er bis 1940er Jahren zum Ausdruck.

Mit der Entscheidung des Welterbekomitees ist jetzt ein langjähriger Entscheidungsprozess abgeschlossen. 1999 war zuerst das Chilehaus auf die Vorschlagsliste Deutschlands zur Aufnahme in die UNESCO-Liste aufgenommen, 2007 die Bewerbung um Speicherstadt und Kontorhausviertel erweitert worden. Im Februar 2014 wurde der Antrag in Paris eingereicht. Es folgte eine umfangreiche Evaluierung und Begutachtung der Antragsunterlagen und der Bewerberstätte durch ICOMOS International. Zuletzt hatte sich die aktuelle Vorsitzende des Welterbekomitees und Staatsministerin im Auswärtigen Amt, Prof. Dr. Maria Böhmer Ende Mai in Hamburg über die Bewerbung informiert.

In gut einem Jahr ist mit der offiziellen Überreichung der UNESCO-Urkunde an die Freie und Hansestadt Hamburg zu rechnen. Auch danach wird Hamburg im kontinuierlichen Austausch mit der UNESCO bleiben. Hamburg wird hierzu einen UNESCO-Koordinator einsetzen. Darüber hinaus hat sich die Stadt dazu verpflichtet, vor Ort ein Welterbe-Informations-Zentrum zur Vermittlung einzurichten und zu betreiben.

PM: Pressestelle Kulturbehörde Hamburg

Siehe auch: Fotos der Hafencity 2015

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