Hauptversammlung von Aurubis beschließt Ausschüttungsquote von 41 Prozent

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Redakteur
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Klaus Mittelstädt –

Hamburg, 27. Februar 2020 – Die Hauptversammlung der Aurubis AG hat eine Dividende von 1,25 EUR (Vj. 1,55 EUR) je Aktie beschlossen. Dies bedeutet eine Steigerung der Ausschüttungsquote auf 41 % (Vj. 26 %) des operativen Konzernergebnisses. Die Dividendenrendite beträgt 3,1 % (Vj. 2,6 %). Damit folgte die Hauptversammlung dem Vorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat.

Foto: Klaus Mittelstädt

Roland Harings: „Geschäftsjahr 2018/19 war ein Übergangsjahr“

Roland Harings, seit dem 1. Juli 2019 Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG, berichtete auf der Hauptversammlung über das abgelaufene Geschäftsjahr, das er als Übergangsjahr für Aurubis beschrieb. Das operative EBT lag mit 192 Mio. EUR rund 40 Prozent unter dem Ergebnis des Vorjahres, das allerdings auch zu den besten in der Geschichte des Unternehmens zählte, wie der Vorstandsvorsitzende der Aurubis AG ergänzte. Neben gestiegenen Energiekosten hätten sich vor allem Einmaleffekte aus ungeplanten Stillständen und einer Wertberichtigung im Segment Flat Rolled Products (FRP) sowie Abschreibungen nach dem Stopp des Projekts Future Complex Metallurgy (FCM) negativ ausgewirkt. Dem gegenüber stünde die Einbuchung einer Forderung aus dem untersagten Verkauf des FRP-Segments. In Summe schlage sich dies mit 85 Mio. EUR auf das Ergebnis nieder, so Roland Harings: „Bereinigt um diese Einmaleffekte, liegt das Ergebnis bei annähernd 280 Mio.EUR.“

Aurubis wird sein Kerngeschäft stärken und ausbauen

In seiner Rede skizzierte der Vorstandsvorsitzende, wo er Aurubis in drei Jahren sieht. Er bekräftigte, dass das Unternehmen mit der Multi-Metall-Strategie auf dem richtigen Weg sei, und dass es seine gute Marktposition in den verschiedenen Wertschöpfungsketten weiter ausbauen wolle: „Denn die Welt baucht unsere Produkte, unsere Metalle. Sie sind das Fundament für die Energiewende, für die saubere Mobilität von morgen – sie sind der Schlüssel, wie wir zukünftig alle besser und nachhaltiger im Einklang mit der Natur wirtschaften.“

Hierfür will Roland Harings die Geschäftsfelder von Aurubis stärken: dank des integrierten Hüttennetzwerkes und des metallurgischen Know-hows, so Harings, gelänge es, vermehrt komplexe Konzentrate verarbeiten zu können: „Aus den Rohstoffen, die wir einsetzen, gewinnen wir schon heute wichtige Nichteisenmetalle. Und das effizient, umweltverträglich und über mehrere Standorte hinweg. Jeder unserer Standorte hat seine eigene Spezialisierung und eigene Stärken.“ Auch im Recyclinggeschäft gäbe es große Zukunftschancen. Zukäufe wie der Erwerb der belgisch-spanischen Metallo, der derzeit noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Europäische Kommission steht, sieht er dafür als wichtigen Schritt. 

Der Vorstandsvorsitzende hielt zudem an dem Ziel fest, die Flachwalzsparte zu veräußern.

Investitionen in Umweltschutz geplant

In seiner Rede betonte Roland Harings die Bedeutung des Umweltschutzes für Aurubis. Bereits heute gehöre Aurubis zu den saubersten Kupferhütten der Welt. Das Unternehmen wolle in den kommenden drei Jahren „den Maßstab in Sachen umweltschonender Produktion noch einmal höherlegen.“

So kündigte er an, im Werk Hamburg rund 100 Millionen EUR in Maßnahmen zur weiteren Emissionsminderung in der Primärhütte zu investieren. Das reicht von optimierten Quellenabsaugungen über ein neu installiertes Verfahren zur Aufbereitung von Zwischenprodukten bis hin zum Einsatz modernster Absaug- und Filtertechnik zur Erfassung von staubförmigen Restemissionen. „Nach vollständiger Umsetzung unserer Pläne“, führt Harings aus, „können wir den Anteil komplexer Rohstoffe steigern und werden wir die diffusen Emissionen der Primärhütte um mehr als 70 Prozent verringern. All das zahlt auf unsere Nachhaltigkeitsstrategie ein – und macht den Standort langfristig zukunftssicher.“

Zudem unterstütze Aurubis das Ziel der Europäischen Kommission, bis 2050 klimaneutral zu werden. Roland Harings zeigte sich überzeugt: „Wir müssen unsere Produktion so klimaneutral wie möglich gestalten. Und das so schnell wie möglich!“ Gleichzeitig forderte er die Politik auf, dafür die richtigen Rahmenbedingungen zu schaffen, um beispielsweise Wasserstoff und grünen Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen – im Vergleich zu anderen Kontinenten – beziehen zu können. Auch müsse die volle Anrechnung von Industrieprojekten zur CO2-Reduzierung garantiert werden. Harings forderte: „Die Politik muss sich endlich entscheiden, wie sie die Energiewende umsetzen will; sich Stück für Stück von konventionellen Energieträgern zu verabschieden, ist keine Lösung.“ Der Vorstandsvorsitzende weiter: „Schafft die Politik die richtigen Rahmenbedingungen, können wir bereits in einer Dekade nahezu klimaneutral werden. Ein Ziel, das wir als Europäer anstreben sollten.“

Wirtschaftlichkeit rückt stärker ins Blickfeld

Intern will Roland Harings das bisherige Effizienzsteigerungsprogramm, das nachhaltige Erfolge erzielt habe,
weiterführen – jedoch mit deutlicher Fokussierung auf die Kostenreduzierung. Beides wird zukünftig unter dem Namen „Performance Improvement Program“ (PIP) zusammengeführt. Derzeit erarbeitet das Unternehmen einen Maßnahmenkatalog; bis zum Ende des Geschäftsjahres 2022/23 werden die Maßnahmen dann sukzessive umgesetzt.

Hauptversammlung entlastet Gremien

Zum Ende der Hauptversammlung wurden Vorstand und Aufsichtsrat von der Hauptversammlung entlastet. Auch allen weiteren Anträgen, die zur Abstimmung vorgelegt wurden, stimmte die Hauptversammlung mit notwendiger Mehrheit zu. Es waren 68,4 % des stimmberechtigten Grundkapitals anwesend.

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